Jedes Jahr in der Vorweihnachtszeit kam bei meiner Oma ein duftendes Paket aus Österreich an. In dem Paket befand sich ein Kletzenbrot, das sehnsüchtig von allen erwartet und wie eine kleine Kostbarkeit behandelt wurde. Ein ganz heimeliger Moment, den ich mir in den letzten Jahren manchmal zurückgewünscht habe. Als ich hier ein Rezept gefunden habe, war das eine große Freude. Und tatsächlich, erst über 30 Jahre nach meinem ersten Bissen Kletzenbrot habe ich gelernt, dass Kletzen getrocknete Birnen sind. Alleine der Geruch, der sich beim Backen verbreitet ist Weihnachten – gemütlich und sicher.
Ich hab die Menge des Ursprungsrezepts halbiert und drei Brote gebacken.
Zutaten:
850 g Rogenmehl (+ Mehl zum Bestäuben und Ausrollen)
10 g Salz
2 Päckchen Trockenhefe
600 ml lauwarmes Wasser
850 g Rosinen
150 g Kletzen (getrocknete Birnen)
200 g ganze Haselnüsse
5 g gemahlene Nelken
10 g gemahlener Zimt
60 ml Rum
250 ml. Wasser
Die Zutaten für den Teig zusammen rühren und zwei Stunden gehen lassen.
Für die Füllung die Kletzen klein haken und zusammen mit den Nüssen, Rosinen und den Gewürzen zwei Stunden in dem Wasser mit Rum stehen lassen, gelegentlich umrühren. Den Teig mit ein bisschen Mehl nochmal durchkneten. Den Ofen auf 150 Grad vorheizen.
Für die Brotrinde 3 Hände Teig jeweils mit Mehl ausrollen und zur Seite stellen. Den restlichen Teig in drei Teile Teilen.
Die Frucht-Nuss-Mischung gut abtropfen lassen, damit der Teig später nicht zu flüssig wird. Nun jeweils ein Drittel der Frucht-Nuss-Mischung mit einem großen Teigstück vermischen, so dass die Frucht-Nuss-Mischung gleichmäßig verteilt ist. (Achtung, das wird eine ziemlich matschige Angelegenheit!).
Jetzt kann jeder durchgemischte Teigklumpen auf einen ausgerollten Teig gelegt werden und schön von dem ausgerollten Teig einmal ummantelt werden. Zum Schluss werden die Brote gewendet, mit der Gabel überall eingepiekst und mit Wasser eingepinselt.

Die Brote werden bei 150 Grad 70 Min. im Ofen backen. Ein fertiges Brot klingt hohl, wenn man drauf klopft.
Das Brot schmeckt wirklich genau so, wie ich es aus meiner Kindheit kenne und bringt mich automatisch zum Grinsen. Wie früher, wird es nur mit Butter (etwas dicker) bestrichen. Nur mit der Brotkruste bin ich noch nicht ganz zufrieden. Es fehlt der typische Glanz. Vielleicht hab ich ein bisschen zu viel Mehl beim Ausrollen benutzt? Oder wär es besser gewesen, das Brot beim Backen öfter mit Wasser einzupinseln? Also wenn jemand einen Tipp für schön glänzende Brotkrusten hat, gerne her damit.