Online ausnahmsweise. „Ich auch“. „Ich auch“. Wir rollen drei Matten aus und „Ich auch, aber wirklich ruhig mitmachen, ich will mich darauf konzentrieren.“
Anfangsentspannung – So da liegen, Shavasana – konzentrier Dich mal nur auf Dich, es gibt gerade nur Dich, …
„Ich will nicht alleine leben und keiner ist da“. Die ersten Tränen kullern in der Ecke. Schnell rüberhuschen und einkuscheln an meine linke Körperhälfte, die rechte versucht sich weiter in Entspannung. Körperscan – „Wo sind nochmal meine Oberschenkel?“ höre ich von der noch besetzten Matte kichern.
Durch den Mund ein, durch die Nase aus. Bitte ein bisschen Stille.
„Mein Bein ist auch schon ganz außer Atem. Ich mach lieber den kopfstehenden Hund.“
„Das ist mir zu anstrengend. Ich mach den Baum, den kann ich besser.“ Das Kind kippt auf die Couch.
Durch den Mund ein, durch die Nase aus. Bitte ein bisschen leiser.
Noch nie passiert, aber heute, na klar. Vom Bildschirm hört man „aua, jetzt hab ich gerade einen Krampf“. Die kleinen Köpfe halten Ausschau, aber der Krampf lässt sich wirklich nicht sehen, nur hören.
Durch den Mund ein, durch die Nase aus. Jetzt so kurz vor der Endentspannung ein bisschen ruhiger, das kriegen wir doch hin.
Im Vierfüßlerstand mit dem Knie die Nasenspitze berühren. Beide kleinen Menschen schaffen es mit links. Ich jammere – ein bisschen aus Spaß, aber auch ein bisschen darüber, dass das Stück dazwischen doch sehr groß ist. „Soll ich Dir helfen?“ Ich kann mir nicht so richtig vorstellen, wie Hilfe dabei aussehen soll, aber irgendwie hat es etwas so Liebevolles, dass ich natürlich doch nicke. Da presst sich eine kleine Nase an mein Knie und ich breche zusammen, vor Lachen, wir alle drei. Und da ist sie, die Entspannung, ganz laut.